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De Wettlaup
von Johann Willer

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De Frittken, düsse Diusendstrick,
Klamuiser mänche Streuche sick
Met suin'n Kaniuten t'recht.
Den Aulen was dat garnich recht,
Un faken kreig de Pappe
Den Häselstock van'n Schappe.

Un seo auk eunes Dages mol
Deu Frittken wi'er, wat heu nich soll.
De Pappe ärger sick un schull:
,Niu es de Mote öbber vull!'«
Un iuse leuwe Pappe
Kreig sick den Stock van'n Schappe.

Doch dor was Frittken garnich vür,
Heu flitze schwanke iut der Dür
Un schmeit in'n Nacken suinen Kopp,
De Deel herunner in'n Galopp;
Un biuten was heu knappe,
Do braske achterher de Pappe.

Dor upp'n Hove was en Duik,
Un iuse Frittken leup seogluik
Dor üm den Duik teo'r Hälfte rund
Un öhne tiegenöber stund
Met suinen Stock de Pappe:
,No teuf, wenn eck dui schnappe!"

0 Kinners, gaf dat eune Jagd
Dor üm den Duik! Met oller Macht
De Aule achter Frittken her,
Doch eohne, dat heu'n inhalt her,
Denn jümmer dür de Lappen
Geng Frittken suinen Pappen.

Teoleste öbber gingt nich mahr,
De Aule keune Luft mahr har;
Seo bleif heu denn teoleste stohn,
Dat heu sick mol verpiusten konn,
Denn unwuis schweite, jappe,
No düssen Wettlaup iuse Pappe.

Un Frittken tiegenöber stond,
De Duik was twisken ührer Front.
De Frittken was nau frisk teo Meo'
Un no'ner Wuile reup heu'n teo,
Wobui heu in de Hänne klappe:
,No, wi wui nau mol, Pappe?"

 

Zur Lektion 5 gehören noch:
Lied: Müine Heume hier
Gedicht: Der Wanderbursche hier
Gedicht: Morgenstunne  hier
Gedicht: De Wettlaup hier

Der Fritzchen, dieser Tausendsasser,
Denkt sich manche Streiche aus
Mit seinen Kumpanen.
Dem Alten war das gar nicht recht,
Und häufig holt der Papa
Den Haselstock vom Schrank.

Und so auch eines Tages mal
Der Fritzchen tut, was er nicht soll.
Der Papa ärgert sich und schimpft:
“Nun ist das Maß aber voll!“
Und unser lieber Papa
Holt sich den Stock vom Schrank.

Doch dafür war Fritzchen gar nicht,
Er flitzte schnell aus der Tür
Und schmiss seinen Kopf in den Nacken,
Die Diele runter im Galopp;
Und als er gerade draußen war,
Tobte der Papa hinterher.

Da auf dem Hof war ein Teich,
Und unser Fritzchen lief sogleich
Da um den Teich zur Hälfte rum
Und ihm gegenüber stand
Mit seinem Stock der Papa:
“Na warte, wenn ich dich schnappe!“

Oh Kinder, gab das eine Jagd
Da um den Teich! Mit aller Macht
Der Alte hinter Fritzchen her,
Doch ohne, dass er ihn einholte,
Denn immer durch die Lappen
Ging Fritzchen seinem Papa.

Zuletzt aber ging es nicht mehr,
Der Alte hatte keine Luft mehr;
So blieb er denn zuletzt stehen,
Damit er sich mal verpusten konnte,
Denn maßlos schwitzte, japste,
Nach diesem Wettlauf unser Papa.

Und Fritzchen gegenüber stand,
Der Teich war zwischen ihrer Front.
Dem Fritzchen war noch frisch zumute
Und nach einer Weile rief er ihm zu,
Wobei er in die Hände klatschte:
“Na, wollen wir noch mal, Papa?“
 

Wettlaup